Schuhej/Timmer gewinnen Rallye Mittelhessen vor Koch/Assmann

von Heiko Schäfer

Schuhej/Timmer gewinnen Rallye Mittelhessen vor Koch/Assmann, Entscheidung am „Hoingdippe“ Krusch/Hüttl auf Platz vier, 85 Starter

 

POHLHEIM (sfä) Gelegentliche Regenfälle und die Technik machten den 85 Teams bei der zweiten ADAC Rallye Mittelhessen, veranstaltet vom AMC Giessen, dem AMC Grünberg und dem AMSC Pohlheim, rund um die Klosterwaldhalle in Dorf Güll mehr oder weniger zu schaffen. Überragendes Team war dabei Jörg Schuej/Tanja Timmer Fulda/Schwalmstadt), die im Mitsubishi Lancer die Mitfaoriten und Vorjahressieger Marco Koch/Stefan Assmann (Marburg/Gladenbach) im Opel Kadett C Coupe mit 59,9 Sekunden Rückstand auf Platz zwei unter 51 gewerteten Teams verwiesen. Rang drei ging an den deutschen Rallyemeister von 2013, Georg Berlandy aus Stromberg, im Opel Ascona A mit weiteren 50 Sekunden dahinter.

 

 

Mit den Sprintprüfungen „Röthges“ (WP 1+4) „Grünberg“ (WP 2+5), sowie den Rundkursen „Hoingdippe XL“ (WP 3+6) und „Lahn“ (WP 7) waren 61 Kilometer auf Bestzeit zu fahren. Nach Bestzeit in WP1 durch Schuhej konterte Koch auf dem Grünberger Sprintkurs und war zeitgleich mit dem Osthessen. Am „Hoingdippe XL“ ging dem Marburger nach einem späten Anbremspunkt kurz der Motor aus und 15 Sekunden waren weg, die Vorentscheidung. Auch Reiner Hahn/Stefan Schork (Lich/Grünberg) hatten am Motor ihres Mitsubishi Lancer Evo 9 einen „Blackout“ und verloren fast fünf Minuten. „Danach lief es wieder ohne Probleme. Keine Ahnung, was das war“, meinte Hahn in der Pause. Anstatt eines möglichen Podestplatzes reichte es lediglich zu Rang 28. In Röthges baute Schuhej seinen Vorsprung um weitere vier Sekunden aus und war in WP 5 nur minimal langsamer als Koch, der auf dem zweiten Hoingdippe- Durchgang fast eine Minute verlor und damit keine Chance mehr auf den Sieg hatte. „Auf dem Schotter  war es schwer und wir wollten nichts unnötiges riskieren“, meinte Stefan Assmann. Da nutzte letztlich auch die Bestzeit mit zehn Sekunden vor Schuhej auf dem abschließenden Rundkurs in Heuchelheim nichts mehr. Nach 40:04,50 Minuten Fahrzeit sicherte sich das routinierte Mixedteam den Sieg vor Koch/Assmann. Hinter den Drittplatzierten Georg Berlandy/Ulrike Schmitt holten Benjamin Krusch/Fedor Hüttl (Feldatal/Rabenau) im BMW mit Rang vier und dem damit verbundenen Klassensieg ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Rallye. Nach zwei Jahren im ADAC Opel Rallye Cup, stieg Krusch wieder auf seinen gewohnten BMW um. Das Siegerpodest kommt für den Oberhessen näher. Ein weiterer Klassensieg ging an Udo Schiffmann/Michael Keller (Meudt/Weilrod), die im BMW M3 Compact die Topten komplettierten, die Wilfried und Kerstin Fränzke (Marburg) im Subaru Impreza auf Rang elf nur knapp verfehlten. Weitere Klassensiege gingen an Lucas Habicht/Lisa Schneider (Lahnau/Lollar) im BMW 318ti auf Rang 34, sowie Dennis Treml/Mario Zettlitzer (Schotten/Pohlheim) im Opel Corsa A auf Platz 36.

 

Rallyesplitter

Gratwanderung

Neben Befürwortern gibt es ebenso weniger begeisterte Menschen für eine Veranstaltung, auch bei der Rallye Mittelhessen. Da bedarf es bezüglich der erforderlichen Genehmigungen eines gewissen Verhandlungsgeschicks. Insbesondere für Landrätin Anita Schneider als oberste Dienstherrin der heimischen Kommunen, als auch für Gerhard Becker vom AMC Giessen und Lars Garten vom AMSC Pohlheim eine gewisse Gratwanderung. Warum man denn nicht ausschließlich auf Landstraßen fahre, anstatt Wirtschaftswege einzubeziehen, wurde von Behördenseite gefragt. Dann wären auch Ortsdurchfahrten stärker betroffen, hieß es seitens der Veranstaltergemeinschaft der drei ADAC- Ortsclubs. Nach einigen Diskussionen einigte man sich knapp zwei Wochen vorher letztlich über die Durchführung.

Geste

Sollte ein Team zwischenzeitlich ausfallen und dennoch wieder fahren können, sei dies zum abendlichen Rundkurs in Heuchelheim dennoch möglich. Die etwas ungewöhnliche wirkende Entscheidung, ansatzweise als sogenannte „Rallye 2- Regel“ aus der Weltmeisterschaft bekannt, verkündete Rallyeleiter Harry Oesterling während der Fahrerbesprechung vor dem Start. Man wolle den Teams die besondere Flutlichtatmosphäre nicht vorenthalten. Andere vermuteten, es solle in Heuchelheim unter der Regie des AMC Gießen wohl bestmöglichen Sport geboten werden.

Generalprobe

Mit gewohnt spektakulärem Fahrstil waren Thomas und Andrea Kleinwächter im Ford Escort im Rahmen der Youngtimertrophy unterwegs. Kurz vor dem Ziel fiel das Ehepaar vom Niederrhein in der Spitzengruppe aus. Die beiden Moerser gewann bereits zwei Mal die frühere Taunus Rallye und hatten nun ihr Debüt im Escort. Nächstes Jahr steht die komplette Youngtimertrophy an.

Gast 1

Stefan Schlesack verfolgte das Geschehen im Motorrrad- Dress interessiert. Der Remscheider bildete mit Jörg Ramme in den achtziger Jahren ein erfolgreiches Team im seriennahen Ford in der Deutschen Rallyemeisterschaft. Er habe genug Pokale und gehe es heute etwas ruhiger an, sei aber dennoch in der PS- Szene dabei.

Gast 2

Im Mercedes fuhr Klaus- Peter Thaler als ungezeitetes Vorausfahrzeug vor dem Feld. Der Gevelsberger war 1973 und 1976 Rad- Querfeldein- Weltmeister der Amateure. In den achtziger Jahren begann er mit Motorsport und gewann 2001 die Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring. Navigiert wurde Thaler von Steffi Hülsmann aus Nidda.

 

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